Von 30/05/2019 Berichte Kommentare sind deaktiviert

Vogalonga 2019 mit dem SUP

Bei einer unserer entspannten Trainingseinheiten kam Anja auf die Idee, in diesem Jahr mit den SUPs die Vogalonga zu paddeln. Die Vogalonga ist eine Veranstaltung für Paddel -und Ruderbegeisterte und wurde von einer Gruppe Venezianer als Demonstration gegen die Motorboote und deren Wellenerzeugung ins Leben gerufen, da diese für Venedig und seine Lagune gefährlich sind.

Die Vogalonga fand in diesem Jahr zum 45. Mal statt. Nach einer kurzen Umfrage fanden sich 10 Interessenten beim FKV und die Idee wurde weiter verfolgt. Isabell und Uli wollten uns mit dem Faltboot begleiten und wir überlegten, wie oft wir von Schleuse zu Schleuse paddeln müssten, um ein Gefühl von 30 km Strecke zu bekommen. Anja kümmerte sich um einen Zeltplatz in der Nähe von Venedig und das Training wurde gestartet. Als es dann allmählich Zeit wurde zu buchen, waren wir mit 4 SUPs und 2 Kanuten im Zweier-Faltboot am Start. Wir lernten langsam jede Ecke vom Main kennen und haben schnell begriffen, dass 30 km ganz schön lang sein können. In Venedig trafen wir auf dem Zeltplatz so nach und nach ein. Durch Krankheit und andere Unannehmlichkeiten waren nur noch 2 Bretter (Thomas und ich) und das Faltboot mit Isabell und Uli am Start. Unsere Spartenleiterin Sybille und Sabine konnten leider nicht mit „on board“ aber wollten uns mit Domenico (Billes bessere Hälfte) tatkräftig unterstützen. Sybille hatte sogar Shirts für uns drucken lassen. Unser Fanblock war gesichert und optisch machten wir was her.

Zwei Tage vorm Start fuhren wir zur einer Trainingseinheit in die Lagune. Wir sind bei schönsten Bedingungen los gepaddelt, kamen aber durch Strömung und Wind fast nicht mehr zurück. Für 1 Stunde Hinweg brauchten wir fast 2,5 Stunden zurück. Die ersten Zweifel kamen auf und mögliche Pläne zum Ausstieg wurden beim abendlichen Grillen geschmiedet. Am Sonntag hieß es dann: mit dem ersten Wassertaxi nach Venedig und auf zum Start.

Am Markusplatz haben wir die Bretter startklar gemacht und es kamen noch ein paar verrückte SUPler aus Wien, Hanau, Münster und Duisburg. So langsam füllte sich das Wasser mit 8000 Teilnehmern in ca. 2000 verschiedenster Boote. Das war schon recht beeindruckend. Nach der Hälfte der Strecke waren wir noch gut gelaunt und dachten, dass wir irgendwann doch mal mit Strömung und evtl. Rückenwind belohnt werden müssten. Falsch gedacht. Wir paddelten eifrig weiter und es kam nie Rückenwind. Thomas hatte zum Ziel, den Canale Grande zu erreichen, bevor die Motorschiffe wieder fahren dürfen, und irgendwann paddelte ich nur noch stoisch hinterher. Die Mücken haben uns zwischendurch ganz schön belästigt und die Füße wurden ab km 20 arg strapaziert.

Als wir dann im Canale Grande von unserem Fanclub begrüßt wurden, war das Ziel nicht mehr so weit. Nachdem wir das Diplom und die Medaille erhalten hatten, wollten wir nur noch festen Boden unter den Füßen haben. Wir saßen im Schatten auf dem Platz Seminario Patriarcale di Venezia, füllten die Körper mit Wasser auf und plauderten noch mit den anderen SUP-Paddlern. Zu diesem Zeitpunkt war mir klar, dass ich das nie wieder mache. Mit dem Drachenboot war die Strecke wesentlich entspannter. Auch unsere Faltbootfahrer waren glücklich im Ziel angekommen. Sie hatten sogar noch den Elan, ihr Boot wieder durch die Lagune zum Zeltplatz zu paddeln. Vielleicht war es auch die Motivation, dass der folgenden Tag dann paddelfrei sein sollte.

Nun sind schon ein paar Tage vorbei, die Füße sind wieder abgeschwollen, die Mückenstiche vergessen und wir sind am Überlegen, mit welchem Wassersportgerät wir nochmals teilnehmen.

Auf alle Fälle würden wir mir dieser Truppe jederzeit wieder gerne den Zeltplatz teilen.

Autor und Bilder:  H